NTFs – mehr als nur ein Kryptohype?

NTFs – mehr als nur ein Kryptohype?

Erik Ritter
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Unabhängig davon, ob man im Kryptospace unterwegs ist oder nicht, kam man in den vergangenen Monaten kaum darum herum, etwas vom Hype um NFTs mitzubekommen. Das Handelsvolumen der Non-Fungible Tokens vervielfachte sich in den vergangenen zwei Jahren und betrug zu seinem Höchststand über 10 Milliarden Dollar. Dieses immense Wachstum macht NFTs zu einem immer wichtigeren Bestandteil des Kunstmarkts und vermittelt auch darüber hinaus die zahlreichen Use-Cases an den Mainstream. Doch können NFTs auch unabhängig vom Kryptomarkt bestehen und mit ihren Anwendungsmöglichkeiten überzeugen?

Was sind NFTs und welchen Zweck haben sie?

Der Begriff NFT leitet sich vom Wort Non-Fungible Token ab und beschreibt dementsprechend einen Token, der im Vergleich zu den Coins normaler Kryptowährungen, nicht durch einen anderen Token ersetzt werden kann. Diese Einzigartigkeit bringt viele Vorteile mit sich, welche sich NFTs zunutze machen. Sie lösen das bis dahin bestehende Problem der einfachen Reproduzierbarkeit digitaler Kunst und verifizieren ein Kunstwerk dementsprechend auf seine Echtheit. Ein NFT ist also gleichzusetzen mit einer Besitzurkunde, die den Besitzer als wahrhaftigen Eigentümer ausweist und über den Verbleib eines Assets aufklärt. Da NFTs an die Blockchain-Technologie gebunden sind, kann ihr Werdegang transparent verfolgt werden.

Die Anwendungsbereiche von NFTs reichen weit über die Kunstform von Bildern hinaus. Auch Musik, Videos, Domain-Namen und virtuelle Grundstücke können mit ihnen geschützt werden und lassen sich einem Besitzer, beziehungsweise einer Wallet, zuordnen. Doch auch reale Gegenstände können mit NFTs besichert werden, indem beim Verkauf neben dem eigentlichen Gegenstand ein NFT mitverkauft wird, welches den Besitzer als solchen ausweist und die Echtheit des Gegenstandes verifiziert. Ein solches Vorgehen wäre sowohl mit Dingen wie Uhren, Schuhen und Autos, als auch mit Immobilien, Grundstücken und anderen Objekten denkbar.

Wer NFTs kaufen möchte, kann dies heute über verschiedene NFT-Handelsplattformen tun. NFT-Börsen sind dabei meist auf die NFTs einer Blockchain beschränkt. Vor allem die Ethereum und die Solana Blockchain sind sehr beliebt. Opensea ist die größte Plattform für den Handel mit Ethereum basierten NFTs, während MagicEden auf die Solana-Blockchain spezialisiert ist. Der eigentliche Hype geht vor allem von NFT-Kollektionen aus, welche aus einer festgelegten Zahl ähnlicher NTFs bestehen, die sich jeweils in der Seltenheit ihrer Attribute unterscheiden. Durch intensives Marketing und eine wachsende Nachfrage sind einzelne NFTs der beliebtesten Kollektionen heute mehrere Millionen Euro wert. Zu den gehypetesten Kollektionen zählen unter anderem die Cryptopunks und der Bored Ape Yacht Club.

Welchen Mehrwert bieten NFTs außerhalb vom Kryptospace?

Wie bereits erwähnt beschränkte sich der jüngste Hype größtenteils auf Kollektionen von NFTs, welche abgesehen von einem gewissen Sammlerwert und einem exklusiven Communitygefühl keinen außerordentlichen Mehrwert hatten. Doch Non-Fungible Tokens haben darüber hinaus noch einiges mehr zu bieten. Zwar baut die Technologie auf der Blockchain auf und ist damit in gewisser Art und Weise an den Kryptospace gebunden, doch genau das eröffnet NFTs eine große Bandbreite an möglichen Anwendungsgebieten.

Durch die Blockchain-Technologie können NFTs nicht gefälscht oder dupliziert werden. Ihr verbleib, ist transparent nachvollziehbar und kann somit nicht verschleiert werden. Dies macht sie zum optimalen Vehikel, um Eigentum eindeutig zuordnen zu können und Fälschungen von Kunst oder Urkunden zu entlarven. Zudem können NFTs als Eintrittskarten zu mehr oder weniger exklusiven Veranstaltungen genutzt werden oder den Besitzern Vorteile unterschiedlichster Art verschaffen. Sie können auch genutzt werden, um Start-ups eine Art Crowdfunding zu liefern, indem frühe Investoren NFTs kaufen, welche ihnen später Vergünstigungen oder sogar Anteile an dem jeweiligen Unternehmen sichern.

Es zeigt sich also, dass es ein sehr breites Anwendungsspektrum für NFTs gibt, welches auch im normalen Alltag, fernab des Kryptospace verortet ist. Die zugrundeliegende Blockchain-Technologie ist zwar immer noch ein Teil von Krypto, doch sie macht die Anwendung von NFTs erst möglich. Ob und wann eine weiterführende Adaption von NFTs in unterschiedliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche stattfinden wird, hängt ganz davon ab, ob Unternehmen das Potenzial der Non-Fungible Tokens erkennen und mit der Nutzung selbiger beginnen. Tatsächlich haben Firmen wie Nike im vergangenen Jahr schon erste Schritte unternommen, um die Vorteile von NFTs für sich zu nutzen.