AMD frühzeitig diagnostizieren und behandeln

AMD frühzeitig diagnostizieren und behandeln

Marc Wegerhoff
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Bei der altersbedingten Makuladegeneration geht die Sehkraft in der Mitte des Auges verloren. Oft wird eine AMD aber erst spät erkannt, da der Patient keinen Schmerz empfindet, die Symptome zu Beginn kaum wahrnehmbar sind und sich nur langsam verschlimmern.

Es klingt wie eine Binsenweisheit – aber es entspricht der Realität. Mit dem Alter werden auch bei vielen Menschen die Augen schlechter. Hauptursache dafür ist die altersbedingte Makuladegeneration, kurz: AMD. Dabei gehen Sehzellen in der Netzhautmitte, die scharfes und farbiges Sehen vermitteln, zugrunde – eine schwere Sehbehinderung ist die Folge. Dies betrifft zahlreiche Menschen über 60 Jahre. An der altersbedingten Makuladegeneration sind weltweit 25 bis 30 Millionen Menschen erkrankt, ca. 500.000 Neuerkrankungen kommen jährlich dazu. In Deutschland leiden an einer Form der Makuladegeneration schätzungsweise zwei Millionen Menschen.

Die AMD beginnt üblicherweise mit verschwommenem oder verzerrtem Sehen, später zeigt sich in der Mitte des Gesichtsfeldes nur noch ein dunkler Fleck. Lediglich in den Randbereichen werde die Sehkraft noch erhalten. Dadurch ist zwar eine räumliche Orientierung noch möglich. Gesichter zu erkennen oder Zahlen und Buchstaben zu entziffern, wird jedoch mit der Zeit unmöglich. Das beeinflusst die Lebensqualität natürlich erheblich und macht Arbeit und Hobbys nach und nach unmöglich. Außerdem kommt es zu einer verzerrten Wahrnehmung, sodass Linien nicht mehr gerade erscheinen. Kontraste verlieren zunehmend an Schärfe und Farben an Intensität.

Rauchen als Risikofaktor fürs Auge

Eine AMD kann verschiedene Gründe haben. Ein wichtiger Faktor sind die sogenannten Drusen, also Stoffwechselprodukte, die sich mit zunehmendem Alter unter der Netzhaut ansammeln. Die altersbedingte Makuladegeneration tritt daher vor allem bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr auf. Neben einer erblichen Veranlagung zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Rauchen sowie Vitamin- oder Mineralienmangel zu den Risikofaktoren für das Auge. Ebenso gefährlich: Wenn das Auge über längere Zeit ungeschützt intensivem UV-Licht ausgesetzt ist, kann auch dies den Ausbruch der Krankheit fördern.

Apropos gesunder Lebensstil: Um einer AMD vorzubeugen, sollten Risikopatienten das Rauchen in jedem Falle aufgeben und auf die Ernährung achten. Diese sollte viele Antioxidantien enthalten, die den Zellabbau verlangsamen können. Auch können Sonnenbrillen mit hohem UV-Schutz schädliche Lichteinwirkung verringern – daher gilt: Der Sonnenbrillenkauf sollte in enger Abstimmung mit dem Augenarzt bei einem fachlich versierten Optiker durchgeführt werden, damit die Augen nicht durch minderwertige Gläser zusätzlich geschädigt werden.

Ärztliche Kontrollen zur Früherkennung

Oft wird eine AMD erst spät erkannt, da der Patient keinen Schmerz empfindet, die Symptome zu Beginn kaum wahrnehmbar sind und sich nur langsam verschlimmern. Daher sind regelmäßige ärztliche Kontrollen zur Früherkennung erforderlich. Die moderne augenmedizinische Technik erleichtert die Diagnose erheblich, weshalb spezialisierte Arztpraxen AMD-Untersuchungen mit der Optischen Kohärenztomografie (OCT) durchführen. Im Gegensatz zur Netzhautspiegelung zeigt die OCT dem Augenarzt die einzelnen Netzhautschichten in einem Querschnitt. So können alle Schichten der Netzhaut beurteilt werden. Der Augenarzt nutzt dafür ein spezielles, für das Auge ungefährliches Laserlicht.

Während eine sogenannte trockene AMD bislang nicht wirksam therapiert werden kann, lässt sich die feuchte AMD vor allem durch die intravitreale Medikamenteneingabe (IVOM) behandeln. Wie aus einem Speicher gelangt über mehrere Wochen dosiert der Wirkstoff aus dem Glaskörper in die Netz- und Aderhaut. Die IVOM ist ein einfacher und kurzer Eingriff, der normalerweise unter örtlicher Betäubung erfolgt.