Rund 500 Kürbissorten gibt es – und viele von ihnen sind sehr gesund. Sowohl die Kerne als auch das Fruchtfleisch enthalten wertvolle Vitamine und Mineralien.
Kürbisse sind nicht nur dazu da, um an Halloween gruselige oder lustige Grimassen hinein zu schnitzen oder eine leckere Herbstsuppe daraus zu kochen. Die großen Kugeln, die zwar gemeinhin als Gemüse bezeichnet, doch vom Botaniker der Familie der Beerenfrüchte zugeordnet werden, sind nicht nur schmackhaft und vielseitig verwendbar – sondern auch sehr gesund. Sowohl das Fruchtfleisch als auch die Kerne des Kürbisses enthalten wertvolle Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine.
Bereits im Mittelalter wussten die Menschen um die heilenden Kräfte des Kürbisses und verwendeten ihn als Mittel gegen Bandwürmer – durch das in den Kernen enthaltene Piperazin sehr effektiv. Zudem hat sich der Kürbis bei der Behandlung von Harnwegsinfekten und Beschwerden im Magen-Darm-Trakt bewährt. Denn sein Fruchtfleisch wirkt entwässernd, zudem hat es einen regulierenden Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Und gegen Verstopfung hilft der Kürbis sogar auch, denn sein Verzehr wirkt leicht abführend. Die Kerne kommen also bei Blasenschwäche, Prostatabeschwerden und wie im Mittelalter auch heute noch bei Bandwürmern zum Einsatz. Das Fruchtfleisch entfaltet zur Schonung des Magens, bei Fettsucht, Gicht, Rheuma, Herzbeschwerden, Nierenschwäche oder eben Verstopfung seine heilende und wohltuende Wirkung.
Wie kam der Kürbis nach Europa?
Christoph Columbus war seinerzeit der erste Europäer, der einen Kürbis in der Hand hielt. Dank ihm können wir heute von den großartigen Eigenschaften seines Mitbringsels profitieren. Schon die Indianer nutzten seine Blätter und seinen Saft gegen Wunden und Verbrennungen, und auch Neuseeland kam in den Genuss des Kürbisses: Die Maori hatten ihn mitgebracht, als sie das Land vor mehr als 1000 Jahren zu ihrem machten. Sie hatten ihn gemeinsam mit anderen Nutzpflanzen wie der Süßkartoffel im Gepäck.
Wertvoller Vitaminlieferant
Darüber hinaus gilt die größte aller Beerenfrüchte, die in zahlreichen Ländern in gigantischen Ausmaßen gezüchtet und bei Wettbewerben prämiert wird, als wahre Vitamin- und Mineralstoffbombe: Sie ist reich an Provitamin A, Vitamin C und E, Folsäure sowie Magnesium, Kalium, Calcium und Zink. Mit nur etwa 25 Kalorien pro 100 Gramm Kürbisfruchtfleisch etablierte sich der Kürbis zudem als schmackhafter Schlankmacher. Ähnlich wie Melonen und Gurken besteht er zu rund 90 Prozent aus Wasser.
Im Übrigen gibt es mehr als 500 verschiedene Kürbissorten – und es sind nicht die Gartenkürbisse, die für Heilzwecke genutzt werden. Dafür kommen ausschließlich weichschalige oder schalenlose Sorten zum Einsatz, die vorzugsweise in Ungarn oder in der Steiermark angebaut werden.
Wertvolles dunkelgrünes Öl
Kürbiskernöl ist ebenfalls ein beliebter Extrakt der gesunden Beere. Dazu werden ausgewählte Kürbissorten getrocknet, gemahlen, geröstet und bei Temperaturen von etwa 60 Grad gepresst. Der Ölgehalt der Kerne liegt bei rund 50 Prozent. Hauptsächlich findet man darin Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure und Linolsäure. Vor allem letztere ist ernährungsphysiologisch von großer Bedeutung, weil sie vom Körper nicht selbst gebildet werden kann. Das Öl ist reich an Vitamin E, B1, B2 und B6 sowie A, C und D. Carotinoide und Porphyrine, die den Schutz der Haut vor Sonneneinstrahlung und Umwelteinflüssen unterstützen, verleihen dem Öl seine dunkelgrüne Farbe.