Diabetes: Risiken fürs Sehvermögen ausschließen

Diabetes: Risiken fürs Sehvermögen ausschließen

Marc Wegerhoff
Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Email
Print
WhatsApp
Facebook
Twitter
© adpic

Diabetesbedingte Augenkomplikationen sind sehr häufig. Werden sie nicht direkt durch einen Augenarzt behandelt, können sie das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen und schlussendlich sogar zur Erblindung führen.

Dass Diabetes mellitus eine schwere Erkrankung ist, ist mittlerweile weidlich bekannt. Auch dass die Stoffwechselkrankheit zu verschiedenen Folgeschäden führen kann, ist eine Tatsache. Weniger bewusst ist vielen Menschen jedoch, dass ein Diabetes auch Augenkomplikationen hervorrufen kann und mit hohen Risiken verbunden ist. Kurz gesagt bedeutet das: Diabetesbedingte Augenkomplikationen sind sehr häufig. Werden sie nicht behandelt, können sie das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen und schlussendlich sogar zur Erblindung führen.

Daher ist es wichtig, dass Augenärzte durch weitreichende diagnostische Maßnahmen rechtzeitig auf Veränderungen reagieren können und bei der Begleitung von Diabetes-Patienten darauf achten, bei den Betroffenen Augenerkrankungen so schnell wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Der Hintergrund: Patienten spüren nämlich die Symptome von diabetesbedingten Augenkomplikationen erst sehr spät, wenn sie weit fortgeschritten sind, sodass es dann zu spät sein kann. Nur wenn die Risiken rechtzeitig erkannt werden, können Augenärzte gezielt reagieren und die etablierten Therapiemaßnahmen durchführen.

Hauptprobleme an den Augen bei einem Diabetes sind die diabetische Retinopathie (Erkrankung der Netzhaut des Auges), Makulaödem (Ansammlung extrazellulärer Flüssigkeit im Auge, die zur Unschärfe des Gesichtsfeldes im Bereich der Zone des schärfsten Sehens führt), Linsentrübung (Katarakt, grauer Star).

Schädigung der kapillaren Gefäße

Im Fokus steht die diabetische Retinopathie. Sowohl Diabetes Typ 1 als auch Diabetes Typ 2 können zu einer Schädigung der kapillaren Gefäße führen, welche die Netzhaut (Retina) mit Blut versorgen. Durch hohen Blutzucker oder auch hohen Blutdruck können sich in den Gefäßen kleine Bläschen, sogenannte Mikroaneurysmen, bilden. Davon spürt der Betroffene jedoch nichts. Und dadurch kann sich die diabetische Retinopathie weiterentwickeln. Es entstehen neue Blutgefäße in der Retina, die jedoch sehr schwach entwickelt sind, was zu Blutungen in den Glaskörper des Auges führen kann. Die Folge ist eine ernsthafte Sehstörung, die bis zur Erblindung reichen können, wenn sich Narbengewebe bildet und sich die Retina dadurch vom Augenhintergrund ablöst.

Augenärzte betonen deshalb immer wieder, wie wichtig es ist, dass sich Diabetes-Patienten im Rahmen ihrer diabetologischen Behandlung sogleich auch an einen Augenarzt wenden, um Risiken fürs Sehvermögen auszuschließen. Schließlich haben erhöhte Blutzuckerwerte, wenn sie denn dann festgestellt worden sind, oft schon jahrelang die Netzhaut angegriffen.

Laser verödet undichte Äderchen

Die wichtigsten Verfahren zur Behandlung eines Diabetes mellitus bedingten Netzhautschadens sind die operative Einbringung von neuartigen Medikamenten ins Auge und die Lasertherapie. Der Laser verödet undichte Äderchen auf der Retina verhindert, dass neue Gefäße entstehen und es zu weiteren Einblutungen kommt. Auch operativ lässt sich die Retinopathie bekämpfen. Das Ziel der Behandlung ist, die vorhandene Sehkraft zu erhalten.

Ebenso werden chirurgische Eingriffe durchgeführt, um den Grauen Star zu bekämpfen, der ebenso die Folge einer Diabetes-Erkrankung sein kann. Dabei ersetzen Ärzte die eingetrübte Linse durch eine klare Kunststofflinse.

Ein entscheidender Vorteil ist die Kooperation zwischen Augenarzt und Diabetologe. Auf diese Weise können Diabetes-Patienten sehr früh in allen Phasen begleitet werden, und der Augenarzt kann direkt nach der Diagnose fachlich eingreifen. Das Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.