Brexit und die weltweiten Folgen

Brexit und die weltweiten Folgen

Marc Wegerhoff
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Über den Austritt Großbritanniens wird schon seit geraumer Zeit wieder vermehrt in den Medien berichtet. Immer wieder informieren Zeitungen und Fernsehsender über die laufenden Verhandlungen und die jeweiligen Positionen. Das ist an sich schon ziemlich verwunderlich den formal hat das Vereinigte Königreich die Mitgliedschaft seit 2019 beendet. Das trotzdem weiterverhandelt wird liegt vor allem daran das die einjährige Übergangsphase am 31 Dezember um null Uhr abläuft Wenn bis dahin kein Abkommen ausgehandelt wurde kommt es zum sogenannten “Hard Brexit” – Die Folgen davon wären für beide Seiten wirtschaftlich und finanziell katastrophal. Doch nur allzu oft wird dabei die Tatsache übersehen, dass es eine ganze Reihe von Ländern und Regionen gibt, die nicht direkt an den Verhandlungen mitwirken aber dafür umso mehr von den Folgen betroffen wären.

Brexit beeinflusst nicht nur die EU und Großbritannien

Tatsache ist das viele Länder mit der EU und Großbritannien vormals sehr gute Handelsbeziehungen aufgebaut haben. Wenn das Vereinigte Königreich jetzt die Europäische Union Ende 2020 endgültig verlässt gelten auch die bisher geschlossenen Verträge nicht mehr. Das heißt im Klartext das Großbritannien alle Verträge neu aushandeln müsste. Bei einigen Ländern ist das bereits geschehen – bei anderen noch nicht. Doch egal ob neue Verträge geschlossen werden bedeutet es für viele Länder und Staaten eine ganze Reihe zusätzlicher Probleme. Dabei können diese Staaten oft nicht einmal die Situation maßgeblich beeinflussen und werden gezwungen mit den Konsequenzen zu leben.

So beeinflusst der Brexit andere Staaten und Regionen

Ein sehr gutes Beispiel ist hier die Schweiz die eine der wichtigsten Handelspartner außerhalb der EU für Großbritannien innerhalb der EU sind. Zwar haben die Eidgenossen einen Handelsvertrag mit der UK abgeschlossen, allerdings müssen alle Export- und Importwaren durch Gebiete der Europäischen Union ohne gültige Abkommen ist hier ein reibungsloser Handel quasi unmöglich. In diesem Fall könnten britische Bürger maximal zum Skiurlaub in die Schweiz fliegen oder ein Schweizer Online Casino besuchen. Alles weitere wäre extrem schwierig und kostenaufwendig.

Ein weiteres Negativbeispiel sind die Überseegebiete in der Karibik. Hier werden einzelne Inseln des britischen Königreiches ausschließlich von französischen Nachbarinseln mit allen lebensnotwendigen Gütern versorgt Kommt es zu einem harten Brexit wird diese Versorgung nachhaltig unterbrochen was den britischen Inseln erhebliche Probleme bei der Versorgung bereiten dürfte. Wehren können sie sich nicht als Kolonialbesitz haben sie auch heute noch immer kein Mitspracherecht. Dieses Problem gilt übrigens nicht nur für einzelne Inseln in der Karibik. Auch die britische Enklave Gibraltar dürfte erheblich unter einem harten Brexit leiden.

Auch für die Staaten des Commonwealth dürfte ein Austritt Großbritanniens katastrophal sein. Viele dieser Staaten hatten nur durch das Abkommen mit Großbritannien einen – wenn auch nur begrenzten – Zugang zum europäischen Markt. Für diese Länder wird es ohne Abkommen zwischen der EU und Großbritannien somit deutlich schwieriger Ihre Waren nach Europa zu exportieren.

Ebenso könnte ein durch den Austritt verursachter Kursverlust des britischen Pfunds für die Länder katastrophal sein die eine große Devisenreserve in britischer Währung aufgebaut haben. Hier wären Sicherheiten und Finanzkredite in Gefahr was zu einer Destabilisierung der Wirtschaft führen könnte.