Hilfreiche Instrumente für Fachhandwerker und Verbraucher läuten das neue Zeitalter ein. Sie bieten einen detaillierten Überblick über den Status quo, aus dem sich Modernisierungsempfehlungen ableiten lassen.
Veraltete Heizsysteme sind oft überdimensioniert und ineffizient – zudem verursachen sie viel Treibhausemission pro Kilowattstunde (kWH) Wärme. Moderne Anlagen setzen auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit. Eine Energieeinsparung von 30 Prozent durch die Sanierung der Heizungsanlage ist realistisch. Das fördert die Energiewende.
TNS Emnid fragte im Auftrag des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) bei Immobilienbesitzern nach: Die meisten von ihnen schätzen das energetische Potenzial ihrer Heizungsanlage falsch ein. Fast zwei Drittel (63 Prozent) gaben an, dass sie ihre Heizung in den kommenden fünf Jahren nicht modernisieren wollen, obwohl sie mindestens 15 Jahre alt ist. Die größte Anzahl der Nichtmodernisierer (89 Prozent) hält seine Heizungsanlagen dabei noch für ausreichend funktionsfähig oder effizient genug und auf dem Stand der Technik. Seit Anfang des Jahres stehen Fachhandwerkern Instrumente wie Energielabel, Heizungscheck und Pumpentausch zur Verfügung, sie sollen die Argumentation für eine Heizungsoptimierung untermauern.
Energiewende: Austausch der alten Heizung
Denn gerade bei ineffizienten Heizkesseln kann viel Energie eingespart werden. Mit dem für die Verbraucher kostenlosen Effizienzlabel für alte Heizkessel sollen diese besser informiert und beim Energiesparen unterstützt werden. Das Label, das bereits von den Hausgeräten bekannt ist, soll helfen, schnell und leicht verständlich einen Überblick über den Zustand des alten Heizkessels zu bekommen. So sollen sie motiviert werden, bestehende Energieberatungsangebote zu nutzen und über den Austausch ihres alten Heizkessels nachzudenken.
Alte und damit ineffiziente Heizungsanlagen weisen erhebliche Energieeinsparpotenziale auf. Diese können in der Regel ohne größeren Aufwand und hohe Kosten zügig erschlossen werden. Allerdings sind den Anlagenbetreibern häufig weder die Potenziale noch die Möglichkeiten ihrer Erschließung bekannt.
Mit dem freiwilligen Heizungs-Check vor Ort können SHK-Handwerker anhand eines standardisierten Verfahrens die Schwachstellen einer ineffizienten Heizungsanlage ermitteln und Vorschläge zur Optimierung unterbreiten.
Heizungsanlage: Neues Förderprogramm
Zum 1. August 2016 startete die Bundesregierung ein neues Förderprogramm, das die Optimierung von bestehenden Heizungsanlagen mit 30 Prozent Zuschuss fördert. Ziel ist es, gering investive Maßnahmen, die bislang beim Endkunden nur schwer vermittelbar waren, durchzuführen. Nach Schätzungen des Zentralverbandes könnten jährlich 7,6 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden, wenn die rund 22 Millionen alten Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen ausgetauscht würden. Würde die Heizkesselsanierungsrate verdoppelt, wäre zusätzlich eine Vermeidung von 7,2 Millionen Tonnen CO2 möglich.
Handwerksmeister Jürgen Hohnen ist Gründer der Jürgen Hohnen GmbH Wärme – Wasser – Umwelt aus Heinsberg. Das Spezialunternehmen setzt für Privat- und Gewerbekunden zukunftsfähige Lösungen in der Energieversorgung um. Im Fokus steht, von fossilen Brennstoffen unabhängige Systeme wie Solaranlagen, Brennstoffzellen oder auch Mini-Blockheizkraftwerke zu errichten. Weitere Informationen unter www.juergenhohnen.de