Eine Fettleber kann zu einer Leberzirrhose führen, die häufig tödlich endet. Diabetes-Patienten haben ein besonderes Risiko und benötigen dementsprechend eine professionelle medizinische Begleitung.
Von Dr. Jolanda Schottenfeld-Naor, Diabetologin bei Medplus Nordrhein
Schlechte Ernährung, Übergewicht, zu viel Alkohol, Medikamente: Die Ursachen für eine sogenannte Fettlebererkrankung sind vielfältig. Das Fatale: Eine Fettleber, bei der sich zuviel Fett in den Leberzellen befindet, ist zuerst einmal nur ein Befund. Dafür ist das „Aber“ umso schwerwiegender. Denn die Fettlebererkrankung begünstigt die Entwicklung lebensbedrohlicher Erkrankungen wie der Leberzirrhose, Leberkrebs und Herz-Kreislauferkrankungen. Bis zu 27 Prozent der Bevölkerung leidet übrigens bereits unter einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung – die Zahlen steigen und steigen im Rahmen der sprunghaften Entwicklung von Adipositas.
Ein ungesunder Lebensstil ist die häufigste Ursache für eine Fettlebererkrankung. Aber genauso können auch andere Erkrankungen eine Rolle für die Entwicklung der Fettleber spielen. Dazu gehört vor allem der Typ-2-Diabetes mellitus. Laut einer Studie leiden bis zu 75 Prozent der Fettleber-Patienten an Typ-2-Diabetes mellitus. Das ist eigentlich kaum überraschend, wird doch auch die Stoffwechselkrankheit Diabetes durch starkes Übergewicht begünstigt – die Fettleber gehört zu den Begleiterkrankungen des Diabetes mellitus, die ein hohes Risiko bergen.
Ebenso erkrankt ein Mensch mit Fettleber wesentlich häufiger an Diabetes als jemand mit einer gesunden Leber. Verantwortlich für diese Wechselwirkung sind vermutlich Botenstoffe, die vom Leberfett gebildet werden. Sie verschlechtern unter anderem die Insulinempfindlichkeit und lassen die Gefäße schneller verkalken.
So viele Begleiterkrankungen wie möglich ausschließen
Entscheidend ist daher, einer Fettlebererkrankung vorzubeugen beziehungsweise die gezielt zu behandeln – gerade auch dann, wenn bereits ein Diabetes diagnostiziert worden ist. Denn in der Diabetes-Therapie ist es wichtig, so viele Begleiterkrankungen wie möglich auszuschließen, um den Körper keinen weiteren Belastungen auszusetzen.
Dies kann schon über eine Anpassung der Ernährung gelingen. Zu viele Pfunde, vor allem am Bauch, begünstigen die Ansammlung von Fett in der Leber. Dabei ist nachgewiesen, dass bereits ein Gewichtsverlust von fünf Prozent ausreichen kann, um Leberfett abzubauen. Förderlich ist auch die Verwendung von Vollkorn. Kohlenhydrate aus Weißmehl, etwa in Weißbrot, Nudeln oder Reis, fördern die Einlagerung von Fett in der Leber, weil sie den Blutzucker schnell steigen lassen. Die entstehende überschüssige Energie wandelt der Körper zum Teil in Leberfett um. Vollkornprodukte hingegen lassen die Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und verhindern dadurch eine ungesunde Einlagerung.
Vielleicht auf den ersten Blick seltsam, aber wahr: nicht zu viel Obst (auf einmal) essen. Denn Fruchtzucker (Fruktose) begünstigt ebenfalls Fetteinlagerungen in der Leber. Da dieser auch in vielen Süßwaren, Müslis, Tütensuppen, Ketchup und Getränken vorhanden ist, sollten Menschen zur Vorbeugung der Fettleber lieber auf solche Produkte verzichten.
Ebenso wichtig ist Bewegung, diese lässt Leberfett rasch schmelzen. Geeignet sind vor allem Ausdauersportarten wie Walken, Wandern oder Radfahren, Ideal sind mindestens 30 Minuten am Tag. Dies sollten Patienten jedoch mit ihrem Arzt besprechen. Er kann ein individuelles Programm entwerfen, um so die Gesundheit zu fördern.
Dr. med. Jolanda Schottenfeld-Naor vom Ärzte- und Gesundheitsnetzwerk Medplus Nordrhein in Düsseldorf betreut Patienten umfassend in allen Fragen der Inneren Medizin und Diabetologie. Als Diabetes-Schwerpunktpraxis sind Dr. med. Jolanda Schottenfeld-Naor und ihre Kollegen die richtigen Ansprechpartner für alle Menschen mit Diabetes, um die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten, und beraten hinsichtlich sämtlicher Fragestellungen im Bereich der Ernährung (präventiv und therapeutisch). www.medplus-nordrhein.de/fachrichtungen/innere-medizin-diabetologie/dr-med-jolanda-schottenfeld-naor-kollegen-duesseldorf-aerztehaus-oststrasse und www.medplus-nordrhein.de