Brustkrebs: Risiken frühzeitig erkennen und behandeln

Brustkrebs: Risiken frühzeitig erkennen und behandeln

Marc Wegerhoff
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Frauen können einer gefährlichen Brustkrebserkrankung durch gezielte Vorsorgeuntersuchungen begegnen. Im Fokus stehen Mammographie und Mammasonographie (Ultraschall).

Jedes Jahr erkranken fast eine halbe Million Menschen in Deutschland an Krebs, und mehr als 200.000 Betroffene sterben Jahr für Jahr an einem bösartigen Tumor. Damit ist der Krebs nach Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Dabei sind Frauen fast genauso häufig betroffen – bei ihnen ist der Brustkrebs die häufigste Krebsart und laut wissenschaftlich fundierten Zahlen die häufigste Krebsart in Deutschland überhaupt mit 71.640 neu erkrankten Frauen im Jahr 2013; demgegenüber erkrankten beispielsweise im gleichen Zeitraum knapp 60.000 Frauen und Männer an Darmkrebs und rund 53.000 an Lungenkrebs.

Um das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, so weit wie möglich zu reduzieren, sollten Frauen schon ab 30 Jahren regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen und erfahren, wie sie selbst schon bestimmte Veränderungen, die auf Brustkrebs hindeuten können, erkennen. Jede Frau sollte regelmäßig ihre Brust abtasten, um eventuelle Veränderungen wahrzunehmen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist etwa eine Woche nach der Regelblutung, denn dann ist das Brustgewebe am weichsten und Unregelmäßigkeiten lassen sich besser ertasten. Dies folgt einem festen Schema, das der Gynäkologe im Beratungsgespräch vermittelt. Das ist insofern wichtig, als dass immerhin rund 80 Prozent der Tumore immer noch von Frauen selbst entdeckt werden. Mögliche Warnsignale auf Brustkrebs sind neben Knoten oder neuaufgetretene Verhärtungen in der Brust unter anderem auch ein Einziehen der Haut oder einer Brustwarze. Auch undefinierbare Schmerzen können auf eine krankhafte Veränderung hinweisen.

Röntgenuntersuchung bei Verdachtsfällen

Liegt ein solches Anzeichen vor, sollte sich die Betroffene natürlich schnellstmöglich an ihren Frauenarzt wenden. Der Arzt kann die Stelle dann zunächst per Ultraschall überprüfen und bei einem Verdacht auf eine Erkrankung im Rahmen einer Mammographie eine Röntgenuntersuchung veranlassen. Bei der Mammographie, die nur wenige Minuten dauert, wird die Brust zwischen zwei Plexiglasplatten möglichst flach gedrückt und dann geröntgt. Über die bildgebenden Aufnahmen lassen sich mögliche krankhafte Veränderungen und auch Vorstufen wie Knoten, Verdickungen oder kleine Kalkablagerungen erkennen. Mit Hilfe der Mammographie können Brusttumore frühzeitig entdeckt werden und so mit einer möglichst brusterhaltenen Therapie behandelt werden.

Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko für Brustkrebs sogar statistisch an. Deshalb ist es vor allem in höherem Alter wichtig, die empfohlenen Krebsvorsorge-Termine wahrzunehmen. Wer zwischen 50 und 69 Jahre alt ist, hat in Deutschland alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs. Die Kosten werden von den Krankenkassen getragen.

Detailreichtum und hochauflösender Technik

Da mit Hilfe der Mammographie nicht alle Brusttumore erfasst werden können – etwa brustwandnahe Tumore oder solche, die zur Achselhöhle lokalisiert sind – setzen viele Gynäkologen nach der Mammographie auf einen ergänzenden Brustultraschall (Mammasonographie). Der Ultraschall der Brust ist eine wichtige und vor allem schmerzfreie Untersuchung, um sowohl gutartige als auch bösartige Knoten in der Brust frühzeitig entdecken zu können. Mit großem Detailreichtum und hochauflösender Technik können auch kleine Veränderungen entdeckt werden, und das ohne Strahlenbelastung. Bei sehr drüsenreichen Brüsten oder unter Hormoneinnahme ist der Ultraschall der Mammographie sogar überlegen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass ein Brustultraschall die Mammographie nicht ersetzen kann, sondern eine Ergänzung der Diagnostik bietet.

Dieses Maßnahmenbündel hilft dabei, einer möglichen Krebserkrankung vorausschauend zu begegnen. Wer die Risiken frühzeitig erkannt hat, kann sie auch behandeln.

 

Dr. med. Adrian Flohr vom Ärzte- und Gesundheitsnetzwerk Medplus Nordrhein betreut Patientinnen umfassend in allen Fragen der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Gynäkologie). Der Frauenarzt und seine Kollegen bieten ein breites medizinisches Spektrum mit mehreren Schwerpunkten in der gesamten Gynäkologie und den relevanten angrenzenden Fachbereichen an; dazu gehört auch die gesamte Krebsvorsorge. Weitere Informationen unter: www.medplus-nordrhein.de/fachaerzte/dr-med-adrian-flohr-kollegen/ und www.medplus-nordrhein.de